Tipps für das Fahren in der Gruppe

Als erstes sollte gelten:

Für das Fahren in der Gruppe gibt es ein paar Dinge, die man beachten sollte, dann wird die Tour für Dich und deine Kumpel ein super Erlebnis:

1. Tourenvorbereitung

Damit einer schönen Tour mit Freunden nichts im Wege steht, sollte man sich vergewissern, das sich das Motorrad in technisch einwandfreiem Zustand befindet.. Hierzu gehören u.a. der Reifenzustand (Nagel, genug Profil), Beleuchtung, Motoröl, Alter der Bremsflüssigkeit (da hatten wir schon einige Ausfälle bei einer Alpenrundfahrt) etc. Außerdem sollte man immer noch mal Volltanken bevor man sich mit den anderen trifft. zum Anfang

2. Tourenbesprechung

Bevor man die Tour startet sollte man die Tour im Einzelnen durchsprechen. Hierzu gehören Tourverlauf, geplante Pausen / Tankstopps etc.. Außerdem sollte man einen Treffpunkt ausmachen, falls man sich verlieren sollte und ggf. die Mobiltelefonnummern untereinander tauschen. zum Anfang

3. Gruppengröße

Als angenehme Anzahl von Motorrädern für eine Tour empfinde ich für mich bis zu 5 Stück. Dadurch wird die ganze Sache übersichtlich und man hat nicht alle 10 KM einen Stopp weil jemand eine Rauchen will, Tanken muss oder mal austreten will. Mehr als 10 Motorräder in einer Gruppe würde ich nicht empfehlen. Zur Not sollte man in zwei Gruppen fahren, was von erheblichem Vorteil ist, wenn man schnellere und langsamere Fahrer dabei hat. Hier sollte man dann im Tourenverlauf einen Treffpunkt ausmachen. Wird für beide Gruppen die gleiche Tour geplant, sollte auf alle Fälle die schnellere Gruppe zuerst fahren. Hiermit wird das Überholen der langsameren Gruppe und ggf. auftretende Verwirrung vermieden. Die schnellen können ja noch zwischendrin dann eine Zigarette rauchen.  zum Anfang

4. Die Gruppe

"Die Gruppe kommt so am Zielort an, wie sie losgefahren ist!" Das heißt keiner verlässt die Gruppe ohne dies mit dem Tourguide vorher besprochen zu haben. Sonst sucht der Rest der Gruppe noch drei Tage später nach dem verlorenen Schaf. Und den Frust später möchtest Du bestimmt nicht spüren wollen. zum Anfang

5. Der schwächste fährt vorne

Eine der goldenen Regeln besagt, das der schwächste Fahrer hinter dem Tourguide fährt. Wer das ist, sollte innerhalb der Gruppe besprochen werden. Im allgemeinen ist es die Person mit der wenigsten Fahrerfahrung bzw. die Person mit dem leistungsärmsten Motorrad. zum Anfang

6. Gruppenreihenfolge

Innerhalb der Gruppe sollte immer die Position (sprich der Vordermann und der Hintermann) die selbe sein. zum Anfang

7. Dein Hintermann

Immer wieder erlebe ich, wie eine Gruppe sinnlos zerrissen wird, weil z.B. ein Teil der Gruppe an einer roten Ampel halten muss. Daher gilt als Faustregel:

achte immer auf deinen Hintermann !

Ist er nicht mehr da, so werde langsamer oder halt an ohne den übrigen Verkehr zu behindern oder zu gefährden. Wenn sich JEDER dran hält wird das der Tourguide recht schnell merken (sollte er zumindest, wenn es ein guter Tourguide ist) und wird dementsprechend warten bis die Gruppe wieder zusammen ist. Bei Landstraßen (z.B. nach einem Überholvorgang) bietet sich an die Geschwindigkeit zu drosseln, bis der Hintermann aufgeschlossen hat. Auf alle Fälle sollte man dann beim nächsten Abbiegen an einer Kreuzung stehen bleiben, damit der Hintermann nicht aus versehen gerade aus weiterfährt. Einige Mitfahrer haben mir mal gesagt, das sie Angst hätten den Anschluss an den Tourguide zu verlieren, wenn sie zu lange warten. Die Angst ist unbegründet ( siehe Punkt xx). Aber stell Dir mal vor, Du hast eine Panne (oder schlimmer . . . ) und die Gruppe fährt einfach weiter. Spätestens am Zielpunkt ist der Tourguide sauer auf Dich, da er jetzt wieder zurückfahren darf. zum Anfang

8. Das Schlusslicht

Am Ende der Gruppe sollte immer der erfahrenste Fahrer mit dem stärksten Motorrad und den besten geographischen Kenntnissen sein. OK – alles lässt sich meist nicht erfüllen, aber zumindest die Reihenfolge stimmt. Aufgabe des letzten ist es die Gruppe zusammen zu halten und – falls wirklich mal die Gruppe zerrissen wurde – die Gruppe wieder zusammen zu bringen, daher sollte das Schlusslicht immer die Tour und die jeweiligen Treffpunkte kennen. Außerdem ist es von Vorteil wenn zwischen ihm und dem Tourguide Kontakt herrscht (Funk, Telefon). zum Anfang

9. versetztes Fahren

Beim Fahren in der Gruppe sollte man darauf achten, das man an einer roten Ampel nebeneinander steht um so in der ganzen Gruppe zügig weiter zufahren wenn sie denn mal grün wird. Außer dem wird so vermieden, das ich ein Auto dazwischendrängelt. Während der Fahrt sollte man immer versetzt zum Vordermann fahren (links, rechts, links . . . ) da man hierdurch die Gruppe nicht allzu sehr auseinander zieht und dabei doch noch einen guten Sicherheitsabstand hat. zum Anfang

10. Überholvorgang

Der Tourguide wird immer für die Gruppe entscheiden, ob ein anderes Fahrzeug überholt wird – oder nicht. Schließlich könnte es sein, das man sowieso gleich von der Straße abbiegt. Hierbei sei noch mal der Punkt xx erwähnt – nicht innerhalb der Gruppe überholen, auch wenn es manchmal reizvoll ist und man denkt „da wäre ich schon dreimal vorbei . . .“. Vor dem Überholen sollte man immer versetzt fahren, sodass der erste links, der nächste recht etc. fährt. Erfahrene Motorradfahrer, die bereits überholt haben, signalisieren ggf. eine freie Strasse vor Ihnen durch links fahren und in dem sie den linken Blinker anlassen. Von einer wedelnden oder rausgestreckten Hand halte ich wenig, da beim Fahren immer beide Hände an den Lenker gehören und man die Hand in dunklen Abschnitten sehr schlecht sieht. Nach dem Überholvorgang sollte man nicht gleich vom Gas runter gehen, da vielleicht dein Hintermann auch mit überholt hat. Ist nach dem Überholvorgang nach vorne hin wenig Platz um einen großen Abstand zum Überholten (Auto) zu schaffen, sollte man nach dem Überholvorgang möglichst weit rechts fahren um einen Nachzieher das Einfädeln zu ermöglichen. Dabei ist grundsätzlich zu sagen, dass jeder für sich überholt und selbst schauen muss, ob der Platz für ihn noch reicht! zum Anfang

11. Schlechter Straßenzustand

Sollte man auf der Straße vor sich Splitt, Dreck etc. sehen, so ist am sinnvollsten den Hintermann zu warnen, in dem man die Bremse ein paar mal hintereinander kurz betätigt. Da wir uns alle an die Verkehrsregeln halten ist das ja für eine Radarkontrolle überflüssig. zum Anfang

12. Pause

Je nach Gruppengröße und Anspruch der Strecke sollte zwischendurch eine Pause oder ein Tankstop eingelegt werden. Prinzipiell sollte man sich hier nach dem schwächsten Fahrer richten. Wenn nach einer Pause signalisiert wird, dass es weitergehen soll, sollte man sich zügig anziehen und bereit machen. Es hebt die Stimmung in der Gruppe nicht gerade, wenn die ganze Gruppe bei 30 Grad im Schatten oder strömendem Regen auf eine(n) warten muss, der erst noch in Ruhe seine Zigarette zuende raucht oder kurz vor dem geplanten Start noch die Blase entleeren muss. zum Anfang

13. Regen

Falls Regen erwartet wird sollte der Tourguide wissen, ob sich in der Gruppe Leute befinden, die ihre Klamotten wechseln oder Regenklamotten überziehen müssen. zum Anfang

14. andere Motorradfahrer

Normalerweise ist eine Gruppe immer langsamer als ein „flotter“ Fahrer. Daher solltest Du aufpassen, wenn ein Motorradfahrer – der nicht zur Gruppe gehört – versucht Dich und deine Kollegen zu überholen. zum Anfang